Kommt der ‘Railjet’ bald ins Elbtal?
Prag / Berlin, 23.09.2011 (BA/kmn)
Laut Angaben verschiedener tschechischer Medien ist die Deutsche Bahn derzeit auf der Suche nach einem Partner für den zukünftigen Betrieb der EuroCity-Züge von Deutschland nach Tschechien. Zukünftig ist ein Taktverkehr zwischen Hamburg bzw. Berlin und Prag geplant. Eine Verlängerung einzelner Züge bis ins österreichische Graz ist ebenso möglich. Als Favorit wird derzeit die Tschechische Bahn (CD) gehandelt. Ein Treffen des deutschen und tschechischen Bahnvorstandes dazu gab es bereits nach Angaben des tschechischen Online-Magazins E15 am 12. September 2011. Die Tschechische Bahn beabsichtigt zukünftig Siemens-Züge vom Typ ‘Viaggio’, in Deutschland und Österreich besser bekannt als ‘RailJet’, auf dieser Verbindung einzusetzen. Ein möglicher Kauf derartiger Züge von der ÖBB steht schon längere Zeit im Raum verzögerte sich durch zahlreiche lizenz- und patentrechtliche Streitigkeiten jedoch immer wieder.
Nach jüngsten Angaben gibt es mittlerweile jedoch auch Verhandlungen mit dem tschechischen Unternehmen ‘RegioJet’, einer Tochter der ‘Student-Agency’, dem größten Fernbusbetreiber Tschechiens. Nach der heute bekanntgebenen neuen Busverbindung von München nach Prag, welche die Deutsche Bahn ab Dezember 2011 zusammen mit der Student-Agency betreibt, ist auch diese Vorstellung gar nicht abwegig. Das Unternehmen ‘RegioJet’, welches in Kürze mit ehemaligen EC-Wagen der ÖBB zwischen Prag und Ostrava an den Start geht, beabsichtigt Neubau-Wagen vom rumänischen Hersteller ‘Astra’ einzusetzen. Die Tage der bunten EC-Züge sind zumindest im Elbtal gezählt. Es bleibt abzuwarten, ob die zukünftigen Schnellzüge blau oder gelb lackiert durch die Sächsische Schweiz fahren werden.