Deutsche Bahn macht Mitte-Deutschland-Verbindung fit für die Zukunft
Elektrifizierung und zweigleisiger Ausbau der Strecke Weimar–Gera–Gößnitz • Züge können schneller, leiser und umweltfreundlicher fahren • Abschluss der Arbeiten bis 2030 geplant
Leipzig, 07.05.2022 (BA/gm)
Die Planungen der Deutschen Bahn (DB) für den Ausbau der Strecke Weimar – Gera – Gößnitz gehen voran. Über den aktuellen Stand des Projekts hat die DB heute die Mitglieder des parlamentarischen Lenkungskreises informiert. In dem Gremium sind neben der DB auch der Freistaat Thüringen, die Städte entlang der Strecke sowie die Region vertreten. Der 115 Kilometer lange Abschnitt der sogenannten Mitte-Deutschland-Verbindung wird elektrifiziert und soll zweigleisig ausgebaut werden. Damit kann die bestehende Fernverkehrslinie vom Ruhrgebiet nach Gera künftig durchgehend elektrisch betrieben und bis nach Chemnitz verlängert werden. Die bislang erforderlichen Lokwechsel in Gotha entfallen.
Martin Walden, Konzernbevollmächtigter der DB für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen: „Mit dem Ausbau der Strecke Weimar – Gera – Gößnitz macht die DB die Mitte-Deutschland-Verbindung fit für die Zukunft. Das Projekt leistet einen wichtigen Beitrag dazu, mehr Verkehr von der Straße auf die klimafreundliche Schiene zu verlagern. Züge können künftig schneller, leiser und umweltfreundlicher fahren. Gleichzeitig profitiert die Wirtschaft von einer besseren Anbindung des westsächsischen Wirtschaftsraums an die Regionen Mittelthüringen, Rhein/Main und das Ruhrgebiet.“
Susanna Karawanskij, Thüringer Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft: „Es ist für Thüringen eine gute Botschaft, dass der zweigleisige Ausbau und die Elektrifizierung der Mitte-Deutschland-Verbindung nun zeitgleich geplant werden können. So werden Synergien genutzt und zusätzliche Streckensperrungen verhindert. Das kommt allen Bahnreisenden zugute. Es hat sich gelohnt, dass der Freistaat Thüringen gegenüber dem Bund und der Deutschen Bahn in Vorleistung gegangen ist und die Vorplanungen für den zweigleisigen Ausbau vorfinanziert hat.“
Aufgrund der zeitgleichen Planung von Elektrifizierung und zweigleisigem Ausbau ergeben sich neue planerische Anforderungen, insbesondere durch naturschutzrechtliche Auflagen. In deren Folge verlängert sich das ursprünglich allein für die Elektrifizierung kalkulierte Planfeststellungsverfahren von 18 auf 24 Monate. Die DB geht davon aus, dass das Gesamtprojekt bis Ende 2030 fertiggestellt werden kann. Ungeachtet dessen prüft die DB fortlaufend Möglichkeiten, die einen früheren Inbetriebnahme-Termin zulassen.
Nachdem der Bund im Februar 2022 die Wirtschaftlichkeit der Elektrifizierung bestätigt und damit die Finanzierung zugesagt hatte, konnte die DB unmittelbar die nächsten Planungsschritte einleiten. Gleichzeitig wurde auch die vom Freistaat Thüringen finanzierte Planung für den zweigleisigen Ausbau fortgesetzt. Für die Elektrifizierung ist der Neubau einer Bahnstromleitung erforderlich, um die Strecke an das vorhandene Bahnstromnetz der DB anzuschließen. Ein Beschluss zum möglichen Trassenverlauf wird noch vor dem Sommer erwartet.