Wien: U-Bahn-Linie U5 gefährdet Physik-Institut
bz-exklusiv: Wissenschafter der Uni Wien fürchten, dass die Probebohrungen ihre Geräte gefährden
Wien, 30.03.2016 (BA/gm)
Der Bau der Wiener U5 könnte zur Gefahr für das Universitäts-Institut für Physik in der Boltzmanngasse werden: Bereits kleinste Erschütterungen könnten die Geräte aus der Bahn werfen, warnt Universitätsprofessor Markus Arndt vom Physik-Institut in der aktuellen Ausgabe der bz – Wiener Bezirkszeitung (30.3.2016).
Bereits die Probebohrungen, die unlängst von der MA 29 für die neue U-Bahn-Linie U5 durchgeführt wurden, seien gefährlich, sagt Arndt. „Ein Ausbau in unserer Nähe birgt zwei Problemfelder, nämlich Vibrationen und Magnetfelder. Diese sind problematisch und können möglicherweise auch fatal für unsere Forschung sein“.
Auch der Teilchenbeschleuniger am Uni-Standort in der Währinger Straße 17 gilt als sehr empfindlich. „Bei den Arbeiten in der nahegelegenen VinziRast hat sich eine Betonplatte um zwei Millimeter gesenkt. Und das, obwohl unser Fundament fast einen Meter dick ist“, so Universitätsprofessor Peter Steier. „Solche Veränderungen wird es vermutlich auch beim U-Bahn-Bau geben. Diese werden unsere millimetergenaue Arbeit mit Sicherheit beeinflussen“, sagt Steier.
Den Wiener Linien ist dieses Problem erst durch die Anfrage der bz bekannt geworden. „Derzeit laufen die Probebohrungen der MA 29. Uns ist bewusst, dass entlang der neuen Strecke hochsensible Einrichtungen sind, und wir werden mit ihnen Kontakt aufnehmen“, so Pressesprecher Dominik Gries.
Die bz-Wiener Bezirkszeitung, eine Marke der RMA, erscheint wöchentlich mit 23 Bezirksausgaben.