Die Mobile Stadt 2030 – „Autofrei“ ist nicht das Ziel
Experten diskutierten die „Mobile Stadt 2030“ auf dem IIR Branchenevent Forum Verkehr 2016
Wien, 02.03.2016 (BA/gm)
Nicht alle Autofahrer Wiens können auf die Öffis umsteigen, ohne deren Kapazität zu sprengen. Die Experten auf dem IIR Branchenevent Forum Verkehr von 24. bis 25. Februar 2016 in Wien waren sich einig: Wien soll weder „Radfahrerstadt“ noch „Öffistadt“ werden. Was wir brauchen? Einen guten Mix aus verschiedenen Mobilitätsangeboten.
Univ. Prof. Dr. Sebastian Kummer von der WU Wien warnt davor, dass die Leistungsfähigkeit des öffentlichen Verkehrs dramatisch sinkt, wenn dessen Kapazitätsgrenzen überschritten werden. In Wien sei diese Grenze auf einigen Linien (U6, 43, 13a) bereits erreicht.
Teilen statt besitzen
Neben dem Ausbau der Öffis trägt auch das Car-Sharing zur Lösung der Verkehrsprobleme bei. Denn jedes geteilte Fahrzeug ersetzt – je nach Rechnung – zwischen drei und acht Autos. Dr. Klaus Schierhackl, Vorstandsdirektor der ASFINAG ortet Handlungsbedarf in der Flächenwidmung: Stadtentwicklung und Verkehrsplanung müssen stärker zusammenarbeiten, um die Ballungszentren attraktiv zu gestalten.
Zustellverkehr: Cargo-Tube für die Innenstadt?
Neben dem Personenverkehr ist auch der Zustellverkehr eine Herausforderung für die Stadt der Zukunft. Es müssen innovative Lösungen für den Transport auf der letzten Meile gefunden werden. Prof. Kummer schlägt eine Cargo-Tube für die Einkaufsstraßen in der Innenstadt und für die Mariahilfer Straße vor. Dr. Schierhackl geht davon aus, dass die Zustellung in innerstädtischen Lagen gebündelt erfolgen könnte.
Das Forum Verkehr 2016, das am 24. und 25. Februar in Wien stattfand, begeisterte 130 Teilnehmer und schaffte einen Rahmen für den Austausch von verkehrspolitischen Entwicklungen, evolutionären Visionen und einen klaren und realistischen Einblick in deren Umsetzbarkeit. Frei nach dem Motto, der Verkehr bleibt in Bewegung, dürfen Sie sich auf die kommende Veranstaltung 2017 freuen.
Weitere Information finden Sie unter: www.iir.at/forum-verkehr-rb