Hanau: Rettung für Museumseisenbahnbetrieb naht
Stadt Hanau und DB einigen sich auf neue Planfeststellung
Hanau, 27.02.2016 (BA/gm)
„Das bedeutende Zeugnis der Hanauer Eisenbahngeschichte kann uneingeschränkt erhalten bleiben“, lautet die überaus erfreuliche Nachricht von Stadtrat Andreas Kowol. Nach langer Zeit der Ungewissheit über den Fortbestand des Museumseisenbahnbetriebs auf dem Gelände des ehemaligen Bahnbetriebswerks in den Heideäckern am Hanauer Hauptbahnhof sind sich die Beteiligten über eine Lösung einig. Nun ist allerdings Eile in der Planung geboten.
Bisher war vorgesehen, dass ein Teil des Lokschuppens am Bahnübergang Heideäcker abgerissen werden muss, weil er einer Straßenüberführung über die Gleise Richtung Fulda im Wege steht. Für diese liegt ein Planfeststellungsbeschluss aus dem Jahr 2007 vor.
Vorgesehen ist, im Zuge der Ausbauplanungen der Deutschen Bahn für die Strecke Hanau-Fulda zwischen Hauptbahnhof und Wolfgang zwei neue Gleise zu verlegen. Ursprünglich sah die DB vor, die beiden neuen Gleise südlich der bestehenden zu verlegen. Damit wäre jedoch die Drehscheibe vor dem Lokschuppen funktionslos und der Museumseisenbahnbetrieb mit fahrtüchtigen Loks zum Scheitern verurteilt. Aufgrund der Gespräche, die im Dialogforum der DB zum Aus- und Neubauvorhaben Hanau-Würzburg/Fulda frühzeitig mit allen Beteiligten geführt werden konnten, zeichnet sich Kowol zufolge nun eine „Lösung“ ab, „mit der alle Beteiligten gut leben können“.
DB und Stadt Hanau streben an, dass der bisherige Planfeststellungsbeschluss aufgehoben und durch einen neuen ersetzt werden soll. Darin ist vorgesehen, eine Bahnquerung im Bereich Heideäcker so auszuführen, dass der gesamte Lokschuppen unangetastet bleiben soll. „Das ist nur möglich, weil Grundstücksnachbarn dankenswerterweise bereit sind, für eine Verschiebung der Straßentrasse entsprechendes Gelände zur Verfügung zu stellen“, hebt der Stadtrat hervor. Auf den schienengleichen Bahnübergang Heideäcker werde man in Zukunft alleine schon deshalb verzichten müssen, weil bei einem Fahrbetrieb mit vier Gleisen auf der Strecke Hanau-Fulda mit fast 50 Minuten lang geschlossenen Schranken pro Stunde zu rechnen wäre.
Es sei erfreulich, dass die DB nun eine Alternative zur bisher geplanten Gleislage aufzeige, damit der Museumseisenbahnbetrieb mit Drehscheibe in Zukunft weiter möglich bleibe. Diese Perspektive muss nun „planerisch schnellstmöglich vorbereitet werden“, so Kowol, indem eine Planungsvereinbarung zwischen der Stadt Hanau und der DB für die Beseitigung des Bahnübergangs Heideäcker beschlossen wird. Die Planungsergebnisse müssen danach unverzüglich in einen neuen Planfeststellungsbeschluss münden.
„Die Zeit drängt“, unterstreicht der Stadtrat. Denn der Beginn der Gleisbauarbeiten in Hanau für den Streckenausbau nach Fulda setzt voraus, dass bis dahin die Bahnquerung Heideäcker gebaut und in Betrieb ist. „Schon in den nächsten Tagen ist eine entsprechende Planungsvereinbarung vorgesehen, so dass mit den vorbereitenden Arbeiten unverzüglich begonnen werden kann“, schließt Kowol.